Die Hewaldstraße

Mit einem Wandelkonzert spielte ich am 8. Mai 2022 in der Hewaldstraße gegen das Vergessen an.

Warum die Hewaldstraße? Weil ich mich verliebt habe an einem Sonntag im Mai 2021 in die kleine Kirschblütenalle am Volkspark, als es rosa Blütenblätter regnete. Ich hielt inne und dachte über Vergänglichkeit nach, die der rosa Blüten, die des Lebens. Und über den Gegensatz der nur wenige Tage im Jahr blühenden Bäume zur Architektur der alten denkmalgeschützten Häuser. Ich traf Frau Esther, fröhlich lachende 92 Jahre alt, die sich auf ihren Gehstock stützte, um das Messing des Stolpersteins für Wolfgang Alexander zu polieren, der als siebenjähriger Junge nach Auschwitz deportiert und ermordet wurde – für tot erklärt am 8. Mai 1945. 77 Jahre später, auf den Tag genau spielte ich den für ihn komponierten Akustischen Stolperstein und erzählte seine Geschichte. Weitere Schicksale ehemaliger jüdischer Mitbewohner*innen dieser Straße machte ich akustisch erfahrbar an drei Stationen, den Häusern Nr. 6, 9 und 2 mit Kompositionen für:
Senta und Dr. Felix Wolff
Erna Berta und Ferdinand Herzstein
Baschewa und Paul Hirschfeld
das Kind Wolfgang Alexander

Der Berliner TAGESSPIEGEL hat neben Ankündigungen der Erinnerungs-Veranstaltung in verschiedenen Presseformaten das Projekt Akustische Stolpersteine in seinem Podcast „Berliner und Pfannkuchen“ ausführlich vorgestellt:

„Berliner & Pfannkuchen“ ist ein Podcast vom Tagesspiegel Checkpoint.



Wandelkonzert in der Hewaldstraße
Fotos: Anna von Garnier